Verein BioRegion Mühlviertel

Was bedeutet BIO?

Biologisch wirtschaften bedeutet mehr, als auf Kunstdünger und chemisch-synthetische Spritzmittel zu verzichten. Begriffe wie naturnah, nachhaltig oder ursprünglich sind nicht gleichzusetzen mit „bio“. Die Bezeichnung „bio“ ist gesetzlich geschützt, es ist klar geregelt, was die Landwirtschaft tun darf und was nicht – und laufend wird kontrolliert. Biobauern wirtschaften idealerweise in möglichst geschlossenen Kreisläufen. Was im Betrieb anfällt, wird dort auch verwendet.

Grundlage ist ein gesunder und fruchtbarer Boden. Um diesen zu erhalten, wird auf jedem Acker Jahr für Jahr gezielt eine andere Frucht angepflanzt. Auf Gentechnik wird verzichtet. Tiere werden artgerecht gehalten, sie haben Auslauf ins Freie und erhalten biologisches Futter.

Zielsetzung im Biolandbau ist das Wirtschaften in Stoffkreisläufen. Ganzheitlich vernetztes Denken und ein möglichst geschlossener Betriebskreislauf sind die Basis für den Erfolg.

BIO – Lebensmittel

Eier, Fleisch, Fisch, Gemüse, Getreide, Gewürze, Milchprodukte, Naschereien – fast alle Lebensmittel gibt es bereits aus biologischer Erzeugung. Erkennbar sind sie an den Bio-Kontrollzeichen, die von staatlich autorisierten Stellen vergeben werden. Bio-Lebensmittel garantieren den Verzicht auf Gentechnik, chemischen Pflanzenschutz sowie Dünger und stehen für nachhaltige, umweltschonende Produktion. So kann sich der Endverbraucher oder die Endverbraucherin beispielsweise bei Bio-Fleisch sicher sein, dass die Tiere am Bauernhof weder mit gentechnisch verändertem Futter gefüttert oder mit Antibiotika und Hormonen behandelt wurden. Durch einen Code auf der Verpackung kann man rückverfolgen, von welchem Bauernhof das Lebensmittel stammt.

Produktsicherheit

Der Weg der Biolebensmittel wird streng kontrolliert und dokumentiert. Bio-Bauern, Bio-Händler und Bio-Verarbeiter werden mindestens einmal jährlich, unangemeldet durch staatlich autorisierte Prüfstellen (Bio-Kontrollstellen), beziehungsweise von der österreichischen Lebensmittelbehörde überprüft. Diese Untersuchungen müssen von den Bauern und Verarbeitern selbst bezahlt werden. Nach erfolgter Kontrolle erhalten die Landwirtschaftsbetriebe einen Kontrollbericht und ein Prüfzertifikat (Kontrollzeichen). Sie dürfen ihre Produkte dann als biologisch vermarkten und mit dem Zeichen der jeweiligen Kontrollstelle versehen.

Saisonal

Äpfel aus Argentinien, Erdbeeren aus Spanien, Spargel aus Südafrika oder Knoblauch aus China – Es ist weit verbreitet, alle Lebensmittel das ganze Jahr konsumieren zu wollen. Erst in jüngster Zeit sind die enormen Transportwege und der hohe Energieverbrauch in der Produktionskette zum Thema geworden. Um ein Kilo Gemüse aus Südafrika nach Mitteleuropa zu bringen, werden vier Liter Kerosin verbrannt. Der Transport geht auf Kosten des Klimas, dessen Kosten auf das Konto der Produzenten, die oft beschämend wenig erhalten. Viele werden regelrecht ausgebeutet.

Solidarisch

Bio-Lebensmittel sind solidarisch. Sie werden nicht auf Kosten zukünftiger Generationen oder durch die Ausbeutung natürlicher Ressourcen produziert. Durch den Verzicht auf Dünge- und Pflanzenschutzmittel, die teilweise mit hohem Energieaufwand hergestellt werden, reduziert Biolandbau CO2-Emissionen wird das Klima geschont. Gefördert werden Artenvielfalt, der Erhalt genetischer Reserven sowie das Gleichgewicht der Öko-Systeme. Durch die vielfältige Fruchtfolgen wird außerdem Bodenerosion verhindert und die Bodenfruchtbarkeit gesteigert – auf ganz natürliche Weise. Biolandbau fördert Nützlinge und verbessert die Lebensräume nachhaltig. Nutztiere werden auf Bio-Bauernhöfen artgerecht und gesund gehalten. Das Futter stammt meist aus den eigenen Betrieb.

(Quelle: Bioforschung Austria)